82 und 83 Jahre, neue Bewohner in der Residenz seit 2015.
Herr und Frau Puchner in ihrer Wohnung
Wow, der Blick aus Ihrer Wohnung ist ja sehr toll. Wie groß ist Ihre Residenz Wohnung?
Herr Puchner: 86 m². Sehr geräumig. Und wir fühlen uns auch sehr wohl. Aber natürlich ist es eine Wohnung und kein Haus. Umstellen muss man sich schon!
Frau Puchner: Ja, mein Mann vermisst halt seine Werkstattgarage. Die fast so groß war wie diese Wohnung. (lacht) Ich vermisse nichts – die Gartenarbeit sollen jetzt andere erledigen…
Sie hatten ein Haus?
Herr und Frau Puchner: Ja, in Breitenfurt. Wir haben es immer noch, aber in Kürze wird es verkauft sein. Die Auflösung der Werkstatt – das wird halt noch ein Thema werden… An diesem Ort hängt das Herz meines Mannes immer noch sehr.
Man merkt, Herr Puchner, Ihnen fällt die Umstellung etwas schwerer – oder?
Herr Puchner: (lacht) Ja, schon. Aber es wird schon besser. Ich bin halt ein einsamer Wolf in meinem Herzen und muss mich an die gesamte neue Wohnumgebung erst annähern, sehe aber natürlich auch die positiven Seiten der Entscheidung.
Frau Puchner: Er hat ja im Haus immer gesagt: „Freiwillig gehe ich nicht weg – da müsst ihr mich wegtragen!“ Letztendlich hat mein Mann auch eingesehen, dass wir das Leben mehr genießen können, wenn wir das Haus aufgeben und unsere Wohnsituation vereinfachen. Wir haben keine Arbeit mehr. Sperren das Appartement zu und fahren auf Urlaub. Wir sind noch viel unterwegs.
Herr Puchner: Unser Haus in Breitenfurt war in seiner Lage sehr „abgelegen“. Wir hatten immer Bedenken, wenn wir das Haus im Urlaub länger alleine gelassen haben. Die ganze Welt wird ja nicht unbedingt sicherer. Und ohne Auto ist unser Haus auch nicht erreichbar gewesen. Irgendwann im Alter ist aber die Mobilität auch eingeschränkter und dann wird es echt schwierig, alleine in so einem Haus zu leben. Die Vernunft hat sozusagen gesiegt!
Und was schätzen Sie an der neuen Situation besonders?
Herr und Frau Puchner: Das Appartement ist ganz toll. Das sagen auch alle Freunde, die uns besuchen. Besonders sind auch die Menschen, die hier arbeiten. Jeder hat immer ein offenes Ohr. Letztendlich kann man auch sehr zurückgezogen leben, wenn man das will. Man kann Kontakt haben, aber man muss nicht. Das Essen ist wunderbar, auch das Angebot im Haus. Wir fühlen uns sehr sicher und sehr gut aufgehoben. Wissen, dass auch in Notfällen jemand für uns da ist.
Und was raten Sie Menschen, die immer noch überlegen: Soll ich, soll ich nicht in eine Senioreneinrichtung umziehen?
Herr Puchner: Ich würde diesen Menschen sagen: „Selber umziehen ist viel angenehmer, als irgendwann umgezogen werden, weil man es selber nicht mehr kann. Wartet nicht zu lange!“